Sie ist vermutlich die "stärkste" Übungsgruppe im Turn- und Fitnessangebot des TV Ruchheim: Seit nunmehr drei Jahren schwingen die Teilnehmer der Kettlebellgruppe regelmäßig ihre Eisenkugeln und betreiben damit eine zunehmend beliebter und bekannter werdende Sportart, welche ideal die Komponenten Kraft, Ausdauer, gesunde Körperhaltung und allgemeine Fitness vermittelt. Bei ihrer Jahresabschlussfeier in der TVR-Vereinsgaststätte blickten die "Kettlebeller" auf ein ganz starkes Jahr zurück:
Waren es zum Jahresbeginn sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Urspungsformation", so stießen im Laufe des Jahres sechs weitere "Kettlebell-Verrückte" hinzu. Zurückzuführen ist diese positive Resonanz auf ein Kettlebellseinsteigerseminar, welches Kursleiter Friedhelm Senck im Januar angeboten hatte. Im September boten zusätzlich zwei Termine die Gelegenheit, an einem "Schnuppertraining" teilzunehmen. Auf diese Weise hat sich eine nun 12-köpfige Trainingsformation gebildet, welche sehr regelmäßig und begeistert den Kettlebellsport ausübt.
Trainiert wird jeden Mittwoch von 19.30 bis 20.30 Uhr im mittlerweile fast schon zu kleinen Gymnastikraum des TV Ruchheim. Trainingsgerät ist eine Kettlebell, die in verschiedenen Varianten geschwungen, gestemmt oder über Kopf "gerissen" wird. Zum Einsatz kommen je nach persönlichen Voraussetzungen Gewichte von 6 bis 16 kg und bei Bedarf auch darüber hinaus. Fortgeschrittene können bestimmte Übungen auch mit zwei Kettlebells ausführen, was nicht nur ein Vielfaches an Anstrengung erfordert, sondern auch einen zusätzlichen "Spaßfaktor" bietet. Pro Trainingseinheit werden da locker etliche Tonnen an Masse bewegt und auf diese Weise die funktionelle Kraft gestärkt. Diese ist im Alltag für komplexe Bewegungsabläufe (z.B. Heben, Tragen, Über-Kopf-Arbeiten) erforderlich und beansprucht mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig. Im Gegensatz zum herkömmlichen Krafttraining trainiert man mit den Kettlebells die einzelnen Muskeln nicht isoliert, sondern immer komplexe Muskelketten gleichzeitig. Zwangsläufig verbessert sich dabei auch die Ausdauer, so dass man insgesamt fitter und leistungsfähiger wird.
Das Training beginnt mit Aufwärmen und Gelenkmobilisierung durch "Warm-Up-Coach" Christian Knauf, bevor das Kommando "An die Bells" folgt. Für den Hauptteil des Trainings bietet Kursleiter Friedhelm Senck abwechslungsreiche Workouts an, die möglichst alle Körperregionen abdecken und jeweils etwa fünf bis zehn Minuten in Anspruch nehmen. Wegen der teils hohen Trainingsintensität sind kurze Verschnauf- und Trinkpausen selbstverständlich. Danach kommt nochmals Christian Knauf mit seinem speziellen "Cool-Down-Programm" zum Einsatz.
Nach insgesamt 43 Trainingseinheiten in 2016 sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die anstehenden Feiertage nun bestens konditioniert. Und falls sich dabei das ein oder andere Kilo doch ansetzen sollte: Die "Kettlebeller" bringen auch diese Pfunde wieder zum Schmelzen.