Bei einem Preisausschreiben der VR Bank Rhein-Neckar hat die weibliche B-Jugend des TV Ruchheim eine Trainingseinheit mit Niklas Ruß von den Rhein-Neckar-Löwen gewonnen.

Am 18.01.2012 war es dann so weit: Der Bundesliga-Handballer leitete das Training und brachte den jungen Ladies die letzten Raffinessen bei.

Bereits im Vorfeld war die Nervosität bei den Mädels zu spüren, denn schließlich wollten sie sich ja gut präsentieren. Da wurden schnell noch mal die Wimpern gezupft, der Lidschatten nachgezogen und geprüft, ob das Deo für die anstehende Trainingseinheit noch ausreicht. Entsprechend groß war dann auch der Respekt, als sie Niklas live gegenüber standen.

Das Eis schmolz recht schnell, denn Niklas spielte gleich beim Aufwärmfußball mit. Hierbei übernahm er die Torwart-Rolle – genau so wie auch bei den "Löwen". So lockerte sich recht schnell die Stimmung und der Jung-Handballer übernahm den nächsten Part des Trainings.

Als gelernter Außenspieler vermittelte er das Einspringen in den Kreis von Außen mit dem sich anschließenden Torwurf. Routiniert und witzig schöpfte er aus seinem eigenen Trainingsschatz und griff - in bester Trainermanier - ab und zu korrigierend ein. Allerdings machten es ihm die TVR-Nachwuchsspielerinnen auch nicht allzu schwer, denn sie waren alle sehr aufmerksam und ehrgeizig bei der Sache.

Im Anschluss stand Niklas Ruß der Mannschaft zu einer lockeren Frage- und Antwortrunde zur Verfügung. Nach anfänglichem Zögern ("So eine herrliche Ruhe habe ich bisher in noch keinem Training erlebt") löcherten die Mädels mit Fragen aller Art: Wie oft hast du Training, wie lange spielst du schon Handball und bei welchen Vereinen, wer ist dein Favorit bei der Handball EM, was willst du mal nach deiner aktiven Karriere machen, mit wem aus deinem Team verstehst du dich am besten usw. Locker und geduldig blieb er keinerlei Antwort schuldig und das Strahlen und Leuchten in den Augen der Mädels nahm immer mehr zu. Nach der Fragerunde demonstrierte die Mannschaft noch ihre eingeübten Spielzüge, bevor Niklas Ruß in lockerer Runde Autogrammwünsche erfüllte.

Zum Abschluss des Trainings entwickelte sich nochmals eine lockere Gesprächsrunde in deren Verlauf auch sämtliche Autogrammwünsche erfüllt wurden.

Alles in allem war es ein tolles Erlebnis, das den Beteiligten mit Sicherheit lange in Erinnerung bleiben wird. An dieser Stelle deshalb nochmals einen Dank an Niklas Ruß und an die Volksbank für die Möglichkeit zu diesem Gewinn. Außerdem möchten sich die Mädels bei Jugendleiterin Petra Landgraf bedanken, die auf dieses Preisausschreiben hingewiesen und damit mehr oder weniger den Grundstein zum Gewinn gelegt hat.

>>> Fotoserie

Die "Rheinpfalz" schreibt in ihrer Ausgabe vom 25.01.2012 (Marktplatz Lu) hierzu:

Handball-Profi Niklas Ruß gibt dem weiblichen Nachwuchs des TV Ruchheim Tipps

Von Volker Endres

Handball-Training mit einem Bundesliga-Star: Für die Mädchen der B-Jugend des TV Ruchheim wurde dieser Traum wahr. Junioren-Weltmeister Niklas Ruß von den Rhein-Neckar Löwen schaute für ein Training in Ruchheim vorbei.

Jürgen Erhardt, Trainer der B-Jugend Handballerinnen des TV Ruchheim, staunte: „Ich habe meine Mannschaft zum ersten Mal sprachlos erlebt.” Eine echte Seltenheit bei jungen Damen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren. Doch der Grund dafür war nicht der erste Saisonsieg des Pfalzligisten überhaupt, sondern vielmehr ein überaus prominenter Trainingsgast: Niklas Ruß, Junioren-Weltmeister und bei Bundesligist Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag, gab sein Wissen an den Ruchheimer Nachwuchs weiter.

Den Trainingsgast hatte der TV Ruchheim im Gewinnspiel der VR Bank Rhein-Neckar gewonnen. Jugendleiterin Petra Landgraf war daran die „Hauptschuldige”. Sie hatte jede Menge Teilnahmescheine im „Power-Play”-Spiel ausgefüllt und die weibliche B-Jugend zog dabei das große Los. „Dass wir gewonnen haben, wussten wir schon seit August. Da war uns eigentlich egal, wer von den Rhein-Neckar Löwen kommt”, sagte Rina Schmitt. Mannschaftskollegin Susan Steinhauer hatte ganz klare Vorstellungen für ihr erstes Training mit Profibeteiligung: „Ich will, dass es Spaß macht und wir Fragen stellen dürfen.” Gemeinsame Fotos waren dabei so selbstverständlich, dass sie nicht einmal auf der Wunschliste Platz fanden.

Erwartungen, die der 21-jährige Ruß spielend erfüllte. „Das macht ja auch Spaß”, lächelte er fast ein wenig schüchtern gegenüber von elf erwartungsvollen jungen Damen. „Ich war schon etwas überrascht, als ich gehört habe, dass ich hier mit einer weiblichen B-Jugend trainieren werde”, räumte er ein. Das sei in der Vorwoche anders gewesen: „Da war ich bei der B-Jugend in Mannheim-Friedrichsfeld. Das war eine ganz andere Situation, zumal die von meinem ehemaligen Jugendtrainer betreut werden”, verriet er und gestand sympathisch ein, dass er beim TV Ruchheim völliges Neuland betrat.

Zumindest fast, denn auch die B-Jugend-Mädchen drängten im Aufwärmprogramm auf ein gepflegtes Fußballspiel. Und da fand sich Ruß schnell auf der gleichen Position wie auch bei den Rhein-Neckar Löwen: „Dort kicken wir auch und ich muss als Jüngster normalerweise ins Tor”, verriet er.

Dann wurde aber wirklich Handball gespielt und der Linksaußen konnte in seinem Spezialgebiet glänzen: „Ich übernehme das Training für die Außenpositionen”, stellte er schnell klar. „Die Fußspitze Richtung Siebenmeterlinie, so weit und hoch wie möglich abspringen und mit dem Wurf so lange wie möglich warten”, zählte er die Grundprinzipien für seine Lieblingsposition auf. Die hatten auch die jungen Ruchheimerinnen sehr schnell verinnerlicht - immerhin wurden sie dabei ja auch streng von einer Abordnung der Oberliga-Damenmannschaft des Turnvereins kritisch beäugt. Grund genug, dass die Anordnungen des Profis auch genauestens umgesetzt wurden.

Mit zunehmender Trainingsdauer schwand die Scheu vor dem großen Namen, den die TV-Handballerinnen bislang nur von der Zuschauertribüne in der SAP-Arena kannten, immer mehr. „Sie haben gemerkt, dass auch Profi-Handballer ganz normale Menschen sind”, fasste Trainer Erhardt das Geschehen zusammen.

Kein Wunder, denn schließlich ist der gebürtige Rauenberger ja auch als Bundesligist gar nicht so weit weg von der Handball-Basis: „Morgens trainiere ich im Moment in Kronau im Kraftraum, danach geht es zum Studium an die Universität nach Heidelberg und abends trainiere ich bei der SG Leutershausen in der Dritten Liga mit”, sagte der 21-jährige Ruß.

Diese ganz besondere Trainingseinheit war nicht nur für den Profi eine willkommene Abwechslung zum Bundesliga-Alltag. Auch für das handballerische Vereinsleben in Ruchheim hat der Ausflug von Ruß für jede Menge Staunen und Gesprächsstoff gesorgt.

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.21
Datum: Mittwoch, den 25. Januar 2012

 

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